Rollstuhl-Tennis (Stand 7.4.2023)

 Rollstuhl-Tennis im Kanton Aargau

  • Im Kanton Aargau wird Rollstuhltennis seit 1987 von Mitgliedern des Rollstuhl-Tennis-Clubs Aargau (RTCA) regelmässig betrieben, dies sowohl wettkampfmässig, aber auch nur zum Plausch.
  • Ideale Trainingsmöglichkeiten gibt es im Tenniscenter im AARSPORTS GmbH, Langgass 4, 5244 Birrhard, www.aarsports.ch.

Wie ist Rollstuhl-Tennis auf nationaler Ebene organisiert?

 Kontaktadressen:

  • Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV)
    Rollstuhlsport Schweiz (RSS)
    Kantonsstrasse 40, 6207 Nottwil
    Tel. 041 939 54 11
    Homepage: www.spv.ch; E-Mail: spv@spv.ch

Wie ist Rollstuhl-Tennis auf internationaler Ebene organisiert?

  • Ursprünglich im Jahre 1976 in Amerika begonnen, fasste Rollstuhltennis 1982 in Frankreich Fuss. Im Jahre 1985 wurde die EWTF (European Wheelchair Tennis Federation) gegründet, um das Turniergeschehen europaweit zu erfassen.
  • Im Oktober 1988 wurde die IWTF (International Wheelchair Tennis Federation) gegründet als oberster Verband auf internationaler Ebene. Die IWTF wurde von der ITF (International Tennis Federation) sogleich als Verband anerkannt und betrieb innerhalb des gleichen Gebäudes eine Koordinationsstelle.
  • Erfreulicherweise hat sich NEC (einer der weltgrössten Elektronikhersteller) ab 1991 entschlossen, Rollstuhltennis zu unterstützen. Spätestens hier war klar, dass es sich beim Rollstuhltennis nicht um eine Hobby- oder Behindertensportart, sondern um einen Teil des Tennissports selber handelt.
  • Seit Anfang 1998 ist die IWTF aufgelöst und neu übernimmt nun die ITF (www.itftennis.com) alle bisherigen Aufgaben der IWTF, was wiederum einen weiteren Schritt Richtung Zukunft des Rollstuhl-Tennissports bedeutet:
  • The International Tennis Federation (ITF), Bank Lane Roehampton, London SW15 5XZ United Kingdom, Tel: +44 (0)20 8878 6464, Fax: +44 (0)20 8392 4741, Email: wheelchairtennis@itftennis.com, Internet: www.itftennis.com/wheelchair

Was für Kategorien von ITF-Turnieren gibt es..?

  • Von der ITF offiziell sanktionierte Turniere müssen je nach Status bestimmte Voraussetzungen erfüllen (Qualität des Spielerfeldes, Preisgeldsumme, organisatorische Belange, etc.).
  • Das Birrhard Open ist seit 1999 ein offizielles Turnier der von der ITF koordinierten UNIQLO Wheelchair Tennis Tour.
  • Alle Turniere der UNIQLO Wheelchair Tennis Tour werden nach der Beantragung des Organisators von der ITF nach einem Verteilschlüssel global vergeben und erhalten entsprechend ihrer bisherigen Qualität den Turnierstatus bzw. eine Wertigkeit (diese sagt z.B. etwas aus über die zu holenden Weltranglistenpunkte oder Preisgeldsumme). Eine Einteilung ist in folgende Turnierkategorien möglich:

Turnierkategorie

Anzahl Turniere in 2023

Wertigkeit

Bemerkung

Grand Slam 4 100% Höchste Turnierkategorie, vergleichbar mit Grand Slam
ITF Super Series 5 94% 2. höchste Turnierkategorie
ITF 1 Series 11 42% 3. höchste Turnierkategorie
ITF 2 Series 15 28% 4. höchste Turnierkategorie
ITF 3 Series 20 15% 5. höchste Turnierkategorie
ITF Future Series 88 12% 6. höchste Turnierkategorie
ITF Junior Series 9 5% 7. höchste Turnierkategorie

Insgesamt

157

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UNIQLO Wheelchair Tennis Tour

 

  • Internat. Anmeldeformular 2023 (PDF, 142 KB)
  • Ab 2010 ist eine ipin-Registrierung bei der ITF für alle Rollstuhl-Tennis-Spieler obligatorisch, die internationale Turniere (auch in der Schweiz) im Main Draw UND Second Draw spielen! Die Kosten belaufen sich auf 20 US$ pro Jahr und können online bezahlt werden. Die Registration kann online erledigt werden: siehe www.itftennis.com/ipin.
  • Weitere Bedingungen:
  • As from 1 March 2019, TIPP must be completed prior to entering and/or competing in any ITF Wheelchair Tennis Event. Any player who has not completed TIPP and renewed their IPIN online will not be allowed to sign in for the event by the referee.
  • Players must log into their IPIN account and renew their IPIN membership online. Please ensure that you renew your IPIN and complete TIPP via the IPIN website prior to arriving at an event.
  • Prior to the start of all ITF Wheelchair Tennis tournaments, it is the Tournament Director’s responsibility to check every entry received against the Classification Master List to confirm the player is eligible to compete in the tournament. In line with previous and current ITF Wheelchair Tennis Classification Rules the “Review Transition” (RT) Sport Class Status has expired. Further to this rule change, the Wheelchair Tennis Classification Master List has been updated and published on our website. This list will be updated every Monday and will be published on the Classification Webpage (Classification Master List > ITF Wheelchair Tennis Classification Master List).

Anbei eine Sammlung der wichtigsten Fragen und Erklärungen zum Thema Rollstuhl-Tennis, die immer wieder auftauchen.

Seit wann wird Rollstuhl-Tennis gespielt?

  • Die Geschichte des Rollstuhl-Tennis geht bis ins Jahr 1976 zurück, und wie viele andere Sportarten auch, hat alles in den USA begonnen. Somit feierte diese Sportart im Jahr 2001 offiziell ihr 25. jähriges Jubiläum
  • In der Schweiz wird seit 1986 Rollstuhl-Tennis gespielt, die ersten Schweizer-Meisterschaften fanden 1987 in Dotzigen statt.

Geht das überhaupt, im Rollstuhl Tennis spielen?

  • Man kann im Rollstuhl relativ gut Tennis spielen und technisch ein hohes Niveau erreichen. Das zu erreichende Spielniveau ist allerdings abhängig von der jeweiligen körperlichen Behinderung.
  • Das wesentliche Merkmal von Rollstuhl-Tennis ist (logisch!), dass man für die Fortbewegung und die Schlagausführung nur die Arme einsetzen kann.
  • Die Hauptschwierigkeit liegt also in der richtigen Koordination der zur Verfügung stehenden Mittel. Dabei bleibt der Tennisschläger übrigens immer in der Hand, um möglichst schnell reagieren zu können.
  • Rollstuhl-Tennis ist eine der anspruchsvollsten Rollstuhl-Sportarten überhaupt - und daher auch so attraktiv (nicht nur aus Sicht der Spieler, sondern auch zum Zuschauen).

Was ist der Unterschied zwischen Rollstuhl-Tennis und dem ‚normalen‘ Tennis?

  • Auffälligster Unterschied ist, dass der Ball spätestens nach dem zweiten Aufsprung retourniert werden muss. Dabei muss nur der erste Aufsprung im normalen Spielfeld sein, der Zweite kann auch ausserhalb des regulären Spielfeldes sein. Von den Spielregeln her gesehen gelten aber im wesentlichen die Regeln des normalen Fussgänger-Tennis, mit wenigen Ausnahmen und Ergänzungen.
  • Der Ball darf zweimal aufspringen, bevor er retourniert werden muss, kann aber auch nach dem ersten Aufsprung gespielt werden. Der erste Aufsprung muss dabei im normalen Tennisfeld sein, der Zweite darf auch ausserhalb sein.
  • Beim Aufschlag darf kein Körperteil oder Teil des Rollstuhls (Vorderrad) über die Grundlinie ragen, sonst wird ‘Fussfehler’ gegeben.
  • Der Rollstuhl zählt während des Spiels als Körperteil. Somit geht der Punkt an den Gegner, wenn der Ball den Rollstuhl berührt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich innerhalb oder ausserhalb des Tennisfeldes befindet.
  • Berührt der Spieler das Netz mit seinem Körper, einem Teil des Rollstuhls oder seinem Schläger während der Ball noch im Spiel ist, geht der Punkt an den Gegner.

Wer darf überhaupt Rollstuhl-Tennis spielen?

  • Die einzige Bedingung für die wettkampfmässige Ausübung dieses Sports ist eine medizinisch diagnostizierte Behinderung, die es einem unmöglich macht, zu Fuss im 'normalen' Rahmen Tennis zu spielen.

Mit welchem Material und auf welchen Böden spielt man Rollstuhl-Tennis?

  • Rollstuhl-Tennis wird mit den üblichen Tennisbällen und Schlägern auf jedem normalen Tennisplatz gespielt.
  • Ideal sind Hartplätze und Granulatböden, aber auch harte Sandplätze.

Kann man auch mit Fussgängern zusammen spielen?

  • Wenn der Niveauunterschied nicht allzu gross ist, kann man problemlos Einzel- oder Doppelbegegnungen spielen.
  • Bewährt haben sich Mixed-Doppel, wo ein Rolli und ein Fussgänger zusammen spielen.

Benutzt man einen normalen Rollstuhl zum Tennisspielen?

  • Tennisrollstühle unterscheiden sich wesentlich von normalen Rollstühlen: sie sind massgefertigte Leichtgewichtskonstruktionen mit starren Rahmen und extrem schräg gestellten Rädern, um so die Wendigkeit zu erhöhen.
  • Stand der Technik sind 3- oder 4-Rad-Konstruktionen mit einem Stützrad hinten, die neben geringerem Gewicht eine noch bessere Wendigkeit und Stabilität bieten.

Was gibt es im Rollstuhl-Tennis für Kategorien?

  • Betrachtet man die Kategorien im Rollstuhl-Tennis, so fällt auf, dass nicht wie in anderen Rollstuhl-Sportarten üblich, noch zwischen dem Grad der Behinderung unterschieden wird: es gibt nur Leistungsklassen. Diese werden unterteilt in Main Draw und Second Draw.
  • An grösseren Turnieren gibt es zusätzlich die Kategorien Junioren sowie Quad (Spieler mit eingeschränkten motorischen Möglichkeiten der Hände wie Tetraplegiker).

Werden im Rollstuhl-Tennis Einzel und Doppel gespielt?

  • Gespielt werden wie auch im Fussgängertennis Einzel-, Doppel- aber auch Mixed-Begegnungen.
  • Eine Besonderheit an Rollstuhl-Tennis-Turnieren: in den Einzelbewerben werden Trostbewerbe für die Erstrundenverlierer durchgeführt, um so eine weitere Spielmöglichkeit zu bieten.

Gibt es im Rollstuhl-Tennis auch eine Weltrangliste?

  • Seit die ITF (International Tennis Federation; www.itftennis.com) das Turniergeschehen weltweit koordiniert, gibt es Weltranglisten im Einzel und Doppel, dies in den Kategorien Damen, Herren und Quad.
  • Weltranglistenpunkte gibt es nur an den rund 150 von der ITF sanktionierten Turnieren der UNIQLO Wheelchair Tennis Tour.

Gibt es im Rollstuhl-Tennis auch Preisgelder zu gewinnen und gibt es schon Profis?

  • Preisgelder gibt es an allen ITF-Turnieren nur in der stärksten Kategorie zu gewinnen, wobei die Gesamtsumme aller Preisgelder aller Turniere in 2023 immerhin über 1.7 mio US$ betrug. Davon kann aber auch der beste Spieler der Welt nur einen Bruchteil gewinnen und höchstens seine Auslagen decken.
  • Auch im Rollstuhl-Tennis gibt es unterdessen einige Profis. Diese können ihren Sport jedoch nur dank der Unterstützung durch nationale Verbände und Verträgen mit Rollstuhlherstellern betreiben, wo sie unter anderem wichtige Repräsentationsfunktionen einnehmen.
* Ende *